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Irland in der Krise: Keltische Hauskatze

In Island ist die Regierung an den Folgen der Finanzkrise zerbrochen. Droht Irland ohne Europa ein ähnliches Schicksal?

Ein kleines Gedankenspiel: Was wäre, wenn Irland nicht zur EU gehören würde? In diesem Fall, so dämmert es vielen Menschen auf der Grünen Insel inzwischen, müssten sie sich möglicherweise auf ein Szenario einstellen, das weiter im Norden schon zur traurigen Realität geworden ist – in Island nämlich. Island gehört nicht zur EU, und dort musste der Internationale Währungsfonds einen drohenden Staatsbankrott mit Milliarden abwenden. In Island ist die Regierung an den Folgen der Finanzkrise zerbrochen – ein warnendes Beispiel für die Politiker in Dublin, die nun die Vorteile des Euro-Raums auf völlig neue Art und Weise zu schätzen lernen. Der einstige „Keltische Tiger“ Irland, von dessen Wachstumsraten andere EU-Länder seinerzeit nur träumen konnten, muss die haushaltspolitischen Folgen der Finanzkrise nach den Vorgaben der EU zunächst einmal aus eigener Kraft meistern. Aber dass Dublin am Ende die gesamte Währungsunion gefährdet – so weit, das hat auch der deutsche Finanzminister Steinbrück bereits deutlich gemacht, will es niemand kommen lassen. Für die Iren erweist sich die europäische Integration gerade jetzt als Vorteil. Möglicherweise hat es auch damit zu tun, dass der Lissabon-Vertrag, den die Iren im vergangenen Jahr vom Tisch wischten, auf der Insel plötzlich wieder eine Chance zu haben scheint. Die EU geht manchmal seltsame Wege. ame

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