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Islamisten in Mali: Aufschrei zur Toleranz

Timbuktu – ein Sehnsuchtsort, Hort des Wissens, weit über die Region hinaus gerühmt. Was heute für viele im Westen ein Ort im Wüstensand ist, ist ein jahrhundertealter Schatz der Menschheit.

Timbuktu – ein Sehnsuchtsort, Hort des Wissens, weit über die Region hinaus gerühmt. Was heute für viele im Westen ein Ort im Wüstensand ist, ist ein jahrhundertealter Schatz der Menschheit. Nun wüten dort Islamisten, die sich zu allem Hohn auch noch „Verteidiger des Glaubens“ nennen. Sie zerstören, was zu ihrer Kultur gehört, was die Menschen dort so lange gegen alle Unbilden verteidigt haben. Es geht dabei nicht nur um Gebäude und Archive, es geht um eine Geisteshaltung. Die Islamisten zeigen einmal mehr, wie sehr sie andere verachten, indem sie ihre Sicht als das einzig Wahre erzwingen wollen. Sie wenden sich so gegen die Kultur, die sie zu schützen vorgeben. Die sufistische Tradition, zu der die zerstörten Schreine gehören, ist ein Teil des Islam. Sie zeichnet sich durch Toleranz und Gewaltfreiheit aus. Im von Islamisten ebenfalls geprüften Pakistan, das sich als Staat der Muslime versteht, fühlt sich die Mehrheit der Menschen der Schreinkultur zugehörig. Sie kennen Angriffe allzu gut, die Orte des Friedens werden martialisch bewacht. Man wünschte sich, dass sich die gesamte muslimische Welt mit einem unmissverständlichen Aufschrei an die Seite der Menschen von Timbuktu stellt, gegen die selbst ernannten Glaubensbrüder, die so gar nicht im Sinne des Islam handeln. mue

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