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Ein Mann steht vor dem gesperrten Zugang zum jüdischen Friedhof in Sarre-Union in Frankreich, auf dem mehr als hundert Gräber geschändet worden waren.

© dpa

Israel und Europas Juden: Zwischen Heim und Herz

Aus zionistischer Sicht ist das Leben in Israel für Juden am besten – trotz Hamas, Hisbollah und drohender iranischer Atombombe. Ebenso selbstverständlich sollte es sein, dass Europas Politiker dem widersprechen – und versprechen, die Sicherheit der Juden zu gewährleisten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Malte Lehming

Israel ist die Heimstatt der Juden. Die ideologische Grundlage dieser Überzeugung ist der Zionismus. Zur offiziellen Politik Israels gehört es, die Einwanderung von Juden zu fördern. Das hebräische Wort für „Einwanderung“ heißt „Aufstieg“. Insofern überrascht es nicht, dass Benjamin Netanjahu wegen der antisemitischen Terroranschläge von Paris und Kopenhagen die Juden Europas auffordert, nach Israel zu kommen. Aus zionistischer Sicht ist das Leben dort für Juden nun mal am besten – trotz Hamas, Hisbollah und drohender iranischer Atombombe. Auf Platz zwei rangiert für viele Zionisten jüdisches Leben in der Diaspora, auf Platz drei jüdisches Leben in Deutschland, auf Platz vier die Auswanderung von Israelis nach Deutschland. Ebenso selbstverständlich sollte es sein, dass Europas verantwortliche Politiker dem widersprechen – und versprechen, die Sicherheit der Juden zu gewährleisten. Als Israels Präsident Ezer Weizman bei seinem Staatsbesuch in Deutschland 1996 allen Juden die Einwanderung nach Israel nahelegte, widersprach ihm energisch Ignatz Bubis. Er lebe in Deutschland „nicht als Vertriebener“. Bestattet werden wollte er dann doch in Israel.

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