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Jahrgangsübergreifendes Lernen: Endlich kann wieder Ruhe in die Grundschulen kommen

Auch Senatoren lernen. Eine gute Idee ist keine gute Idee, wenn sie nicht vernünftig umgesetzt wird, musste Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner lernen.

Das „Jahrgangsübergreifende Lernen“, bei dem Kinder der ersten und zweiten Klasse miteinander die Schulbank drücken, soll nicht mehr Pflichtprogramm sein, sondern von Schulen freiwillig gewählt werden können. Die Reform, die Eltern massenhaft auf die Barrikaden trieb, ist damit vom rot-roten Senat rechtzeitig vor dem Wahlkampf entschärft worden – gescheitert an der Wirklichkeit.

Denn das Konzept einer gemeinsamen Schulzeit, in der Erstklässler von den Älteren lernen, kann mit Kindern bestens funktionieren, die sprachgewandt und wissbegierig aus bildungsnahen Familien stammen. Nicht aber in sozial schwachen Kiezen, wo die notwendigen Lehrer für das ambitionierte Konzept fehlen: In Klassen mit vielen verhaltensauffälligen Kindern ohne ausreichende Sprachkenntnisse werden Zweitklässler zu überforderten Hilfslehrern. Dagegen haben sich Eltern zu Recht gewehrt. Nun kann endlich wieder Ruhe in die Grundschulen kommen. Wenn Zöllner zudem die Sprachförderung in den Kitas voranbringt, kann das für die Schulanfänger am Ende weit mehr bringen. gn

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