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Japan: Ewige Dulder

Außer Kontrolle – das ist eine Feststellung, die mit allen Kräften hätte verhindert müssen. Doch in Fukushima kommt es jetzt, entgegen anderslautenden Beruhigungsversuchen, zum Äußersten.

Außer Kontrolle – das ist eine Feststellung, die mit allen Kräften hätte verhindert müssen. Doch in Fukushima kommt es jetzt, entgegen anderslautenden Beruhigungsversuchen, zum Äußersten. Ja, es haben sich einige, nennen wir sie Atom-Samurai, gegen das gestemmt, was das ganze Land treffen kann. Aber sie sind unterlegen wie die Samurai einst den Truppen des Mongolen Kublai Khan unterlegen waren – wenn da nicht der Wind, Kamikaze, zu Hilfe gekommen wäre, in dessen Folge die Flotte vernichtet wurde. Was Japan erfassen muss, ist der Wind des Wandels. Die Menschen müssen nicht ihre bewundernswerte Haltung aufgeben, die Selbstdisziplin im Grundsatz, wohl aber die ewige Duldsamkeit gegenüber denen, die für ihr Land Verantwortung tragen sollen: Regierungen werden erduldet, als sei es gleichgültig, wer es tut; darum auch diese vielen Wechsel. Nur ist Politik kein Schicksal, in das sich der Einzelne verneigend zu fügen hätte. Premierminister sind keine Fürsten, keine Gegenmächte. Bei allem Respekt für die Kunst der Selbstkontrolle: Eine zu ausgeprägte Form von politischer Introvertiertheit, verbunden mit Introspektion, kann logischerweise nicht immer helfen, in außergewöhnlichen Fällen schnell die Kontrolle über die Lage zu gewinnen.cas

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