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Meinung: Jenseits in Afrika

DIE USA UND DER BÜRGERKRIEG IN LIBERIA

Er zögert, lässt sich bitten und drängen. Die Entscheidung fällt ihm schwer. Wahrscheinlich wird der amerikanische Präsident George W. Bush am Ende tatsächlich USSoldaten nach Liberia entsenden. Doch wohl ist ihm nicht dabei. Riskant dürfte der Einsatz kaum sein. Alle Bürgerkriegsparteien befürworten eine Einmischung der Amerikaner. Viele Liberianer sehnen sich sogar danach. Vor Ort würde die Ankunft der Truppen gefeiert. Außerdem haben die Briten (in Sierra Leone) und Franzosen (in der Elfenbeinküste) vorgemacht, wie mit relativ bescheidenen militärischen Mitteln in der westafrikanischen Krisenregion große Befriedungserfolge erzielt werden können. Trotzdem wäre der Einsatz in Amerika unpopulär. In konservativen Kreisen gelten humanitäre Interventionen als Luxus, den sich das Land angesichts der globalen Terrorgefahr zurzeit nicht leisten kann. In der amerikanischen Bevölkerung dominiert das Gefühl, die eigenen Kräfte seien in Afghanistan und dem Irak ohnehin schon bis aufs Äußerste strapaziert. Hinzu kommt das Gespenst der historischen Analogie: Bush Senior hatte ebenfalls einen Irakkrieg gewonnen, dann ging die Wirtschaft den Bach herunter und er verzettelte sich in Afrika, in Somalia. Prompt verlor er die Wahl. Bush Junior will die Fehler seines Vaters vermeiden. Er will aber auch tun, was notwendig ist. Mitunter schmerzt dieser innere Spagat. mal

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