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Meinung: Jetzt oder nie

Die Regierung lässt sich Zeit mit ihrer Entscheidung, ob die Grenzwerte für die elektromagnetische Strahlung, die von Mobilfunkantennen ausgehen darf, gesenkt werden müssen oder nicht. Einerseits, weil sich die Ministerien nicht einig werden.

Die Regierung lässt sich Zeit mit ihrer Entscheidung, ob die Grenzwerte für die elektromagnetische Strahlung, die von Mobilfunkantennen ausgehen darf, gesenkt werden müssen oder nicht. Einerseits, weil sich die Ministerien nicht einig werden. Und andererseits, weil sie vermeiden will, ins Zentrum eines neuen Konflikts zu geraten: Zwischen den Menschen, die Antennen-Strahlen für gefährlich halten, und den Unternehmen, die diese Masten aufstellen. Mit der Verzögerungstaktik richten Umwelt-, Wirtschafts- und Finanzministerium jedoch noch mehr Schaden an: Denn der Aufbau der Netze für die neue Mobilfunkgeneration UMTS beginnt jetzt. Und wenn sich die Grenzwerte für Elektrosmog ändern, müssten die Unternehmen mehr und schwächere Antennen planen als jetzt. Das würde sehr teuer. Auf der anderen Seite steigt die Anzahl der Bürgerinitiativen gegen Elektrosmog ständig. Und das heißt, dass der Widerstand gegen jede Antenne stärker wird - egal wie stark die Strahlung ist. Deshalb wehren sich der Wirtschafts- und der Finanzminister gegen niedrigere Grenzwerte: Denn die Mobilfunkbetreiber, die fast 100 Milliarden Mark für die UMTS-Lizenzen ausgegeben haben, werden nicht hinnehmen, dass die Bedingungen für den Netzaufbau im Nachhinein geändert werden. Sie könnten Geld zurückfordern. Die Regierung muss entscheiden. Am besten, sie tut es jetzt.

vis

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