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Josef Ackermann: Große Geschäfte

Die Deutsche Bank hat ein bombiges Quartalsergebnis hingelegt. Die bittere Pointe: Als Verursacher der Krise profitieren die Banken nun von der Finanzierung der Konjunkturprogramme.

Glückwunsch, Josef Ackermann! Die Deutsche Bank hat ein bombiges Quartalsergebnis hingelegt und dabei im Investmentbanking so viel Geld verdient wie nie zuvor. Investmentbanking? Das sind die Bankgeschäfte, von denen der gemeine Bankkunde nichts genaues weiß. Mit Krediten hat das weniger zu tun, es geht vielmehr um den Handel mit Staatsanleihen (Griechenland!), Aktien, Rohstoffen, Währungen. Um Derivate und andere tolle Produkte wie Credit Default Swaps. Zwar sagt Ackermann, die Bank habe ihre Risiken reduziert und überhaupt sei die Krise überwunden. Schließlich will er in diesem Jahr einen Gewinn von zehn Milliarden Euro machen. Aber wie funktioniert das, wenn das normale Kreditgeschäft nur einen dreistelligen Millionenbetrag abwirft? Wie schafft man eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent – wenn nicht mit hohem Risiko? Ist es nicht auch eine bittere Pointe, dass die Banken als Verursacher der Krise nun von der Finanzierung der Konjunkturprogramme profitieren, mit denen die Staaten die Krise zu bewältigen suchen? Die Deutsche Bank sieht gut aus, gewiss. Aber die Zahlen können Verärgerung und Unbehagen nicht kaschieren.

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