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© promo

Kurzfilmfestival interfilm: Ein Cheeseburger gegen Vegetarier

„No creative limit”, so beschreibt Festivaldirektor und interfilm-Gründer Heinz Hermanns die Kurzfilme des diesjährigen Festivals. Am vergangenen Sonntag wurden die besten Filme ausgezeichnet. Ein kleiner Rückblick auf die Festivalwoche.

Wenn man das Wort „Kurzfilm“ hört, denkt man zuerst an „künstlerisch wertvolle“ Art-House Filme, die nur von einem Fachpublikum verstanden werden. Die zweite Assoziation könnte mittlerweile Youtube sein. Das internationale Kurzfilmfest "interfilm" zeigte, wie vielfältig Kurzfilme sein können. Das Programm reichte von Car-Shorts, bei denen sich alles, klar, ums Auto drehte, über den „Green Screen Award“ mit Umweltfilmen, bis zu „Sound & Vision“, wo zu stummen Kurzfilmen Live-Musik gespielt wurde.

Auch das Publikum war vielseitig: Vollbärtige Hipster, ältere Männer mit Fliege, Grundschulklassen. Außerdem unterstützten zahlreiche Botschaften das Festival, dessen Filmbeiträge aus über 70 Ländern kamen. Seit Jahren steigen die Zuschauerzahlen. In der diesjährigen Festivalwoche sahen sich über 20.000 Zuschauer die 630 Kurzfilme an.

Kurzfilme zeigen andere Welten

In einem Film sprach sich ein animierter Cheeseburger gegen Vegetarier aus, in einem anderen begab sich ein Außerirdischer auf die Suche nach unberührter Natur und geriet zwischen die Fronten menschlicher Gewalt. Die Zuschauer klatschten begeistert oder feierten sie regelrecht. Zuspruch erhielten die Filme auch von der Internetgemeinschaft. Der Gewinnerfilm des „Car Shorts Awards“ beispielsweise wurde innerhalb kürzester Zeit über eine Million Mal geklickt.

Die meisten Auszeichnungen waren dotiert, doch sind die Preisgelder oft kein Ausgleich zu den Produktionskosten. Das war aber auch nicht der Antrieb der Filmemacher. Der Spaß und Enthusiasmus am Filmeschauen eint Teilnehmer und Zuschauer. Auch die Mitarbeiter und Veranstalter des Festivals machten da keine Ausnahme. Viele arbeiteten ehrenamtlich.

Ein Großteil ist schon seit Jahren dabei, doch keiner so lange wie Heinz Hermanns, Veranstalter und Gründer von interfilm. 1982 gab es das erste interfilm-Festival, damals entstand die Idee in einem besetzten Haus in Kreuzberg. Zwischendurch gab es zwar Finanzierungsschwierigkeiten und Pausen, dennoch wurde diesmal das 30. interfilm-Festival gefeiert.

Heinz Hermanns „The Godfather of Short Films“, wie ihn Radioeins-Moderator Knut Elstermann bezeichnet, war von Anfang an dabei. Und ihm ist es auch zu verdanken, dass Kurzfilme auch nach Ende des Festivals weiterhin in der Stadt gezeigt werden. So wie bei den „Shorts attack“. Die von interfilm organisierten thematischen Kurzfilmprogramme gibt es monatlich neu. Das Motto des Dezembers lautet „Ab ins All“. Die Erfolgsgeschichte geht also weiter.
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Henrik Hölzer, David Fresen

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