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Meinung: Juniorpartner

Um große Worte sind Manager selten verlegen. Auch Klaus Kleinfeld nicht.

Um große Worte sind Manager selten verlegen. Auch Klaus Kleinfeld nicht. „Es entsteht ein Bereich, der zur Topliga der Industrie gehört.“ Das Zitat ist zwei Jahre alt; damals wurden unter Kleinfelds Leitung die Siemens-Bereiche Festnetz und Mobilfunk zusammengelegt. Seitdem hat sich in der Topliga einiges getan. Oder eben auch nicht. Der Siemens-Konzern stümpert seit Jahren doch eher hilflos auf dem Kommunikationsmarkt herum. Die Handysparte wurde im vergangenen Jahr nur deshalb von dem taiwanesischen Konzern BenQ übernommen, weil es aus München 350 Millionen Euro Mitgift gab. Das ist jetzt bei den Netzwerken und der Partnerschaft mit Nokia zwar nicht erforderlich. Aber die Finnen haben das Sagen, denn die Entscheidungen fallen da, wo die Unternehmenszentrale ist – in Helsinki. Wenn Siemens auf seinem Kerngeschäftsfeld zum Juniorpartner degradiert wird, ist das traurig. Und es ist nur dadurch zu legitimieren, dass Kleinfelds strategische Ausrichtung an den weltweiten „Megatrends“, wie er sagt, diesen Schritt erfordert. Hoffentlich irrt er sich da nicht wieder. alf

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