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Kabinettsumbildung nötig: Nur eine strahlt

Bundeskanzlerin Merkel müsste ihr Kabinett umbilden. Doch damit würde sie sich neue Konkurrenten direkt am Kabinettstisch schaffen.

Schlimmer kann es für Kanzlerin Merkel und die Union dieser Tage kaum kommen. Die Wähler in Bayern weggelaufen, Hessen-Ministerpräsident Roland Koch vor der Abwahl - und dann noch eine Lücke im Bundeskabinett, wenn Verbraucherminister Horst Seehofer sein Glück in München versucht. Wer soll denn den Job übernehmen? Der gescheiterte CSU-Chef Erwin Huber etwa? Merkel steckt in der Zwickmühle: Eigentlich müsste sie dringend ihr gesamtes Kabinett umbilden, ein Jahr vor der Wahl wird das Personalproblem der Unions-Ministerriege deutlicher denn je. Wirtschaft, Bildung, Verteidigung: Ausgerechnet in den in diesem Herbst zentral wichtigen Politikfeldern bleiben die konservativen Minister blass, einzig Familienministerin von der Leyen und Innenminister Schäuble machen ihre Jobs ordentlich. Wenn Merkel aber wirklich Hand an das mühsam austarierte Tableau legt, schafft sie sich neue Konkurrenten direkt am Kabinettstisch. Ein Verteidungsminister Roland Koch wäre längst nicht so pflegeleicht wie der brave Franz Josef Jung, Friedrich Merz würde nicht abtauchen wie Wirtschaftsminister Michael Glos, und ein CSU-Bildungsminister wäre Balsam für das angekratzte Bayern-Selbstbewusstsein. Doch wozu starke Unions-Männer in der Regierung, die nur den Blick auf die Strahlekanzlerin versperren? Da wurstelt Merkel wohl lieber weiter und hofft auf einen Kanzlerbonus bei der Bundestagswahl - irgendwie.

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