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Kanzlerin und Konjunktur: Die Erde, so düster

Die Bundeskanzlerin zeigt Symptome der „German Angst“, über die in der Welt stets genüsslich gespottet wird.

Auf labilem Grund befinde sich die deutsche Wirtschaft, warnte Angela Merkel gestern vor den Arbeitgebern. Und keine zwei Wochen zuvor stellte sie in ihrer Regierungserklärung die miesen Aussichten für den Arbeitsmarkt in den Mittelpunkt. Analytisch hat sie natürlich vollkommen recht: Die Probleme der Finanzkrise sind mitnichten gelöst, die Folgen der zu Ende gegangenen Rezession nicht annähernd gemeistert. 2010 wird so gesehen schwerer als 2009. Nur: Wäre es nicht an der Regierungschefin und ihrem jungen Kabinett, sich den gewaltigen Aufgaben mit Gestaltungswillen und Mut zu stellen, statt sich über Gutscheine versus Bargeld beim Betreuungsgeld oder die Mehrwertsteuer für die Hotellerie zu zerlegen? Mag schon sein, dass man schleunigst zum Arzt gehen sollte, wenn man Visionen hat. Und nicht jeder hat das Zeug zu einer Blut-Schweiß-und-Tränen- Rede. Aber ein bisschen Aufbruch wäre jetzt doch mal ganz schön. Oder sollte es etwa so sein, dass die Lage in diesen Tagen noch schlechter geredet wird, als sie ist, damit die spätere Wende zum Besseren einmal umso strahlender wirkt? mod

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