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CDU in Nordrhein-Westfalen: Kaputtmacher

Die Christdemokraten zwischen Rhein und Weser haben es noch immer geschafft, sich so zu bekriegen, dass selbst eine ausgezehrte SPD immer weiter regieren konnte.

In der NRW-CDU gibt es einen Satz, der alles sagt. Er lautet: „Das ist ein guter Mann – den müssen wir kaputt machen.“ Das muss man sich im rheinischen Singsang gesprochen vorstellen, dann klingt es nicht ganz so hart, ist aber trotzdem genau so gemeint. Nämlich: Die Christdemokraten zwischen Rhein und Weser haben es, bis auf die Jahre unter Jürgen Rüttgers, noch immer geschafft, sich so zu bekriegen, dass selbst eine ausgezehrte SPD immer weiter regieren konnte. Wie es aussieht, ändert sich die Landes-CDU nicht; die Landesgliederung, die die stärkste in der Bundes-CDU und damit ein echter Machtfaktor ist. Viel mehr sein könnte, wenn die CDU nicht so wäre. Freunde, wenigstens Parteifreunde, nehmen einander offenkundig besonders gern ihre Chancen. Armin Laschet, Andreas Krautscheid und Karl-Josef Laumann in Frontstellung gegen Norbert Röttgen und seine Unterstützer, so weit ist es wieder gekommen. Schläge unter die Gürtellinie nicht ausgeschlossen. Gewinnt Röttgen, haben die anderen, die in Düsseldorf sitzen, auf einen Schlag ihre Autorität verloren. Gewinnen Laschet und Co., ist Röttgen, selbst wenn er Bundesvize würde (ein klassischer Mauschelkompromiss der NRW-CDU) trotzdem machtlos. Dafür wird die Macht von Hannelore Kraft, der SPD-Chefin und Ministerpräsidentin, gesichert. Das erinnert an Angela Merkel: Gut sind die Männer, die sich gegenseitig kaputt machen.

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