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Karlsruhe und das Waffenrecht: Mehr Schützen

Doch der einzige Weg, Missbrauch von Waffen auszuschließen, ist ein Verbot. Doch das muss politisch erstritten werden, nicht vor Gericht.

Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, der den Eltern der Opfer von Winnenden die kalte Schulter zeigt, kann keinen überraschen. Die Klagen waren aussichtslos. Der – demokratisch gewählte – Gesetzgeber darf selbst bestimmen, wie er seine Bürger schützen will. Wer das nicht akzeptieren möchte, sollte einmal an das fehlende Tempolimit auf den Autobahnen denken oder an die noch immer bestehende De-facto-Erlaubnis, leicht angetrunken ein Kfz zu steuern. Auch über die tödlichen Eigenschaften von Straßenbahnen dürfte nachzudenken sein oder über die weitgehend der Eigenregie der Kliniken überlassene Krankenhaushygiene. Natürlich sind legale Sportwaffen eine Gefahr. Doch der einzige Weg, Missbrauch auszuschließen, ist ein Verbot – das politisch erstritten werden müsste, nicht vor Gericht. Dennoch, hätten die Richter gewollt, sie hätten die Beschwerden wortlos zurückweisen können. Stattdessen wollten sie klarstellen, dass die Politik der Adressat für Änderungswünsche ist. Und dass sie Verständnis empfinden für die Angehörigen und ihre Motive. Für viele Städter unverständlich, ist das Pengpeng ein Provinzglück mit mächtiger politischer Lobby. Die Welt wäre gewiss ein besserer Ort, wenn sich die Schützen irgendwann mal ein anderes Hobby suchten. neu

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