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Meinung: Kein Recht vom Staat

Frauen wie Seyran Ates und Necla Kelek verdanken wir, dass jene Musliminnen in Deutschland, die in archaischen Macho-Familien leben, heute besser geschützt sind als vor zehn Jahren. Weil Ates als Anwältin und Kelek als Buchautorin kein Blatt vor den Mund nehmen, wird über Ehrenmorde und Zwangsverheiratungen nicht mehr nur in Frauencafés diskutiert, sondern im Bundestag.

Frauen wie Seyran Ates und Necla Kelek verdanken wir, dass jene Musliminnen in Deutschland, die in archaischen Macho-Familien leben, heute besser geschützt sind als vor zehn Jahren. Weil Ates als Anwältin und Kelek als Buchautorin kein Blatt vor den Mund nehmen, wird über Ehrenmorde und Zwangsverheiratungen nicht mehr nur in Frauencafés diskutiert, sondern im Bundestag. Sie haben gezeigt, wie viel man in unserer Demokratie erreichen kann. Dass Seyran Ates ihre Zulassung als Anwältin zurückgegeben hat aus Angst um ihr Leben, wirft die Frage auf, ob diese Demokratie, dieser Rechtsstaat seine vehementen Verfechterinnen ausreichend zu schützen vermag. Integrationsgipfel, Islamkonferenz – die Diskussionen um die Rolle des Islam in Deutschland und auch den Umgang mit denen, die Frauenrechte und demokratische Spielregeln im Namen der Religion nicht achten wollen, hat erst begonnen. Sie kann nur dann an Fahrt gewinnen, wenn niemand Angst haben muss, ermordet zu werden, wenn er Missstände anprangert. clk

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