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Meinung: Kein Staat, nur noch Interessengruppen

„Hang zum Kollektiv / Albert Funk über einen Hintergrund der allgemeinen Dienstpflicht“ vom 29. August Dass sich eine abnehmende Zahl von Bürgern dem Gemeinwohl noch verpflichtet fühlt, hält unsere Gesellschaft zusammen und ist das gute Erbe einer in vieler Hinsicht diskreditierten Staatsidee.

„Hang zum Kollektiv / Albert Funk über einen Hintergrund der allgemeinen Dienstpflicht“ vom 29. August

Dass sich eine abnehmende Zahl von Bürgern dem Gemeinwohl noch verpflichtet fühlt, hält unsere Gesellschaft zusammen und ist das gute Erbe einer in vieler Hinsicht diskreditierten Staatsidee. Nach den Erfahrungen mit dem Zivildienst könnte auch der Einsatz im Rahmen einer Dienstpflicht aus einer großen Zahl von gemeinnützigen Aufgaben frei gewählt und individuell ausgefüllt werden. Das wäre dem Kollektivgedanken so fremd, wie ein Trupp mit Schippe und Spaten, der eine Autobahn baut.

Zwar hat der Zivildienst nicht wie der Wehrdienst eine hoheitliche Aufgabe des Staates erfülllt, aber er trat an dessen Stelle. Dass jetzt beides aus finanzieellen Gründen wegfällt, bedaure ich. Die Angehörigen von Bundeswehr und Polizei werden zu bezahlten Dienstleistern für die äußere und innere Sicherheit. Die Identifikation der Bevölkerung mit unseren Soldaten wird abnehmen. Der Staat wird sich in Interessengruppen auflösen, die dann im Wesentlichen nur noch durch Geldströme miteinander verbunden sind.

Jürgen Kirschning, Berlin-Moabit

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