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Meinung: Kein Talent mehr

Hat das denn niemand vorher bedacht? Wer eine Kultusministerin zwecks Aufräumarbeit in eine Schlangengrube schickt, muss mit dem Malheur rechnen, in dem Monika Hohlmeier jetzt steckt.

Hat das denn niemand vorher bedacht? Wer eine Kultusministerin zwecks Aufräumarbeit in eine Schlangengrube schickt, muss mit dem Malheur rechnen, in dem Monika Hohlmeier jetzt steckt. Die talentierte StraußTochter ist mit den bösen Spielen des Münchner CSU-Bezirks nicht nur nicht fertig geworden. Sie hat den Rückzug nicht mehr rechtzeitig geschafft, ohne ihrerseits in den Verdacht zu geraten, ihr Amt als Bezirkschefin so schlangengleich ausgeübt zu haben, dass sie als Vorbild für die bayerische Schuljugend nicht mehr taugt. Das geben jedenfalls die Opposition und einige Ungenannte aus den eigenen Reihen zu bedenken. Hat sie oder hat sie ihrem Kontrahenten nicht mit Enthüllungen unter der Gürtellinie gedroht? Wo Parteifreunde so im eigenen Saft schmoren wie die affärenbeladene Münchner CSU, hat redliches Verhalten so wenig Chancen wie die Wahrheit. CSU-Chef Edmund Stoiber, mit dessen Segen Hohlmeier den Bezirksvorsitz übernommen hatte, bringt das auf seine unnachahmliche Art auf die Formel, es handle sich um Anschuldigungen, die er „im Moment“ nicht bewerten könne. Da kann Hohlmeier sich nur darüber freuen, dass die bayerischen Oppositionsparteien lauthals ihren Rücktritt als Kultusministerin fordern. Denn das hält sie im Amt. Fast egal, ob sie Ministerin bleibt oder nicht. Eine bayerische Vollblutpolitikerin, die für alle Ämter taugt? Das war einmal. tib

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