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Meinung: Keine rosarote Zukunft in Sicht

Zur Griechenlandhilfe Was haben das Logo der Deutschen Bank und die Augen der Politiker, die ihr Handeln als „spürbaren Beitrag“ würdigen, gemeinsam? Beide sind blau.

Zur Griechenlandhilfe

Was haben das Logo der Deutschen Bank und die Augen der Politiker, die ihr Handeln als „spürbaren Beitrag“ würdigen, gemeinsam? Beide sind blau. Herr Ackermann wird auch an diesem Geschäft prächtig verdienen, dessen Konditionen alleine er bestimmt mit der Folge, dass wieder einmal der Steuerzahler der Leidtragende ist.

Nikolaus Petersen, Berlin-Schöneberg

Die Euro-Zone ist eine Währungsstabilitätszone, keine Transferzone und kein Unionsstaat; für Letzteren fehlen fast alle nötigen Voraussetzungen.

Leider wurde bei der Gründung der Währungsunion versäumt, ein Regelwerk für das Ausscheiden von Mitgliedsstaaten zu schaffen. Das muss dringend nachgeholt werden; sonst ist die Stabilität des Euro ernsthaft gefährdet, und das nicht nur kurzfristig. Last, not least: Um ein geachtetes oder beliebtes Land Europas zu sein, braucht ein Land nicht zu Euroland zu gehören. Ein Ausscheiden aus Euroland ändert nichts an der Zugehörigkeit zu Europa.

Dierk Lübbers, Münster

Die Geberlaune der Regierung Merkel / Westerwelle kann bei dieser Riesentransaktion nicht auf den Rückhalt der Bevölkerung zählen. Die Schere zwischen Verständnis und Akzeptanz auf der eine Seite und Nibelungentreue zu Europa auf der anderen Seite bietet der Politikverdrossenheit einen fast schon beängstigenden Humus.

Das Anforderungsprofil, das der Bürger an die Politik hat, ist völlig zu Recht auf sein unmittelbares Umfeld, das da wäre, eine solide Infastruktur, dazu zählen natürlich Straßen ohne Schlaglöcher, funktionierende Bildungseinrichtungen, ein auch in Zukunft bezahlbares Gesundheitssystem und nicht zuletzt ein Sozialsystem das in Not geratenen Hilfe angedeihen läßt und der älteren Generation einen würdevollen Lebensabend abseits der Altersarmut garantiert. Hierzu ist es erforderlich, dass die Regierenden sich ihrer vornehmlichen Aufgaben gewiss sind und diese nach dem Prioritätensystem auch angehen.

Was derzeit passiert, hat mit alledem nichts zu tun. Ein Elf-Millionen-Volk hat – wie wir auch, allerdings im viel höheren Maße – weit über seine Verhältnisse gelebt und seine Regierung konnte abseits der sonst so dirigistisch wirkendenden Brüsseler EU-Krake schalten und walten, wie sie wollte.

Es kann mir niemand ernsthaft erklären, dass ein Staatsbankrott Griechenlands die Gemeinschaft teurer käme als die jetzigen Finanzhilfen. Die Zeche zahlt der Steuerzahler, die Schuldenstiefel, die von der Regierung Merkel/Westerwelle der kommenden Generation hinterlassen werden, lassen eine rosarote Zukunft in immer weitere Ferne rücken.

Klaus-Dieter Dominick,

Berlin-Siemensstadt

„Es mangelt an Griechen“

von Harald Martenstein vom 2. Mai

Bezeichnend ist, dass fast alle Griechen, die in dem Artikel angeführt werden, Schauspieler beziehungsweise Sänger sind und somit das in Deutschland über die Griechen herrschende Klischee des „sorgenfreien Lebenskünstlers“ bedienen. Ob dieses Klischee tatsächlich etwas mit der Realität in Griechenland oder sogar mit der wahren griechischen Mentalität zu tun hat, scheint nicht besonders zu interessieren. Jedenfalls sind in Griechenland weder Vicky Leandros noch Costa Cordalis so erfolgreich wie hierzulande.

Am Ende sind vielleicht diejenigen deutschen Griechen am vernünftigsten, deren Namen nicht mit „os“, sondern mit „is“ enden: Es gibt z. B. Herrn Chatzimarkakis, der die gegenwärtige Krise sehr differenziert und nicht mit den bekannten Parolen erläutert hat.

Und manchmal, wie bei Nana Mouskouri, ist Schweigen die beste Antwort auf das allseitige Herunterprasseln von Sprüchen und Floskeln. Costa Cordalis? Nun ja, Ausnahmen bestätigen die Regel …

Panos Alevizakis, Berlin-Hermsdorf

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