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Meinung: Keine Waffe gegen Blair

Am frühen Morgen hatte die Opposition schon zusammengesessen und den Angriff vorbereitet. Weit gefehlt: „TeflonTony“ Blair ist nicht zu fassen.

Am frühen Morgen hatte die Opposition schon zusammengesessen und den Angriff vorbereitet. Weit gefehlt: „TeflonTony“ Blair ist nicht zu fassen. Der Bericht von Lord Butler und seiner fünfköpfigen Kommission über die Arbeit des britischen Geheimdienstes belastet nicht den Premier, er entgeht dem, was sie in London schon die „tödliche Kritik“ nannten. Blair, der beim Irakthema geradezu messianisch wirkte, der immer wieder drängte, Saddam aus dem Amt zu jagen, hat nach diesem Bericht die Agenten-Informationen weder absichtlich aufgebauscht noch missbraucht – er hat sie nur politisch gebraucht. Dass der Irak in der Lage sei, Massenvernichtungswaffen innerhalb von 45 Minuten einzusetzen, war ein Teil der Begründung, warum es den Feldzug geben muss. Inzwischen sagt auch Blair, dass das falsch ist. Und so war es richtig, allerdings auch clever, dass der Premier rechtzeitig begonnen hat, sich von seinen eigenen Worten abzusetzen. Längst gibt er zu, dass die Massenvernichtungswaffen wohl nie gefunden werden. Aber Blair bleibt bei seinem Kriegsgrund, dass die Welt ohne Saddam besser und sicherer geworden ist. Ob sicherer, das steht dahin; moralisch besser ganz sicher, und dieses Urteil können auch die Konservativen schwerlich angreifen. Blair kann sich sogar doppelt freuen, denn für die beiden Nachwahlen heute in Birmingham und Leicester sind nicht alle Hoffnungen verloren. Gestern war kein guter Tag für die Opposition, weder innerhalb noch außerhalb seiner Labour-Partei. cas

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