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Kennzeichnungspflicht: Nummer oder Name

Um keine Nummer wurde länger gestritten. Nun müssen Berliner Polizisten ab 2011 ihren Namen oder ihre Dienstnummer an der Uniform tragen. Das ist praktizierte Deeskalation.

Die entscheidende Schlacht dauerte acht Jahre – Polizeipräsident Dieter Glietsch hatte sie gleich nach seinem Amtsantritt begonnen. Zum Glück hat Glietsch dem trotzig-bizarren Widerstand der Gewerkschaften widerstanden. Dass diese zuletzt sogar den Kompromissvorschlag („Nummer oder Name nach Wahl“) bekämpften, spricht gegen sie. Denn es ist nicht zu verstehen, wieso Polizisten gefährdet sein sollen, nur weil sie eine Nummer tragen. Diese Nummer müssen sie jedem Bürger ohnehin in Form eines Pappkärtchens auf Verlangen zeigen. Von 1945 bis 1948 hatten Berliner Uniformierte schon mal eine Nummer am Kragenspiegel – seitdem wurde diskutiert, hin und her. Bereits 28 Jahre später, 1976, bekamen die Kontaktbereichsbeamten ein Namensschildchen verordnet, von Attacken auf diese Beamten wurde seitdem nichts bekannt. Noch einmal 35 Jahre später wird Berlin mit diesen Schildchen zum Vorreiter. Der Name an der Uniformjacke ist praktizierte Deeskalation. Andere Länder werden sicher folgen.

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