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Meinung: Kinder statt Inder

Wenn die Kellner im Abwasch versinken, muss der Chef selber ran. Innenminister Schily hat andernorts alle Hände voll zu tun.

Wenn die Kellner im Abwasch versinken, muss der Chef selber ran. Innenminister Schily hat andernorts alle Hände voll zu tun. Und, Zufall oder nicht, ausgerechnet jetzt spricht der Kanzler zur Zuwanderung ein "Basta!" und gibt der Debatte einen neuen Ton. Bislang galt ja die Gleichung: Weil wir zu wenig gut qualifizierte Fachkräfte haben, braucht Deutschland dringend Zuwanderung. Der Kanzler dreht dies nun um. Deutschland sei einmalig hintendran bei Bildung und Ausbildung. Solange die Gesellschaft die heimischen Talente und auch die sozial Schwachen nicht ausreichend fördere, solle sie nicht über Zuwanderung reden. Kümmern wir uns erst mal um unsere eigenen Leute. Da mag die Wirtschaft immer lauter nach unbürokratischen Regeln für die Zuwanderung rufen - Schröder entdeckt pünktlich zum Wahlkampfauftakt die Genossen, die um ihre Arbeit fürchten und Angst haben, in der internationalen Konkurenz zu verlieren. Würde der Kanzler sich selbst beim Wort nehmen, müsste er Schilys Gesetzentwurf ablehnen. Tut er wohl nicht. Also wird sich der Wähler damit abfinden, Politiker im Wahlkampf nicht zu ernst zu nehmen.

svs

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