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Meinung: Kleine Spitze

DIE FDP NACH DER WAHL

Die Vergangenheit wird leicht verklärt, aber manchmal erklärt ein Blick zurück am besten, warum etwas so ist, wie es ist. Bei der FDP zum Beispiel. Das Desaster von Hamburg – so schlimm wie seit der Wende vom Hamburger Schmidt zum Pfälzer Kohl im Bund nicht mehr – ist darauf zurückzuführen, dass keiner eine herausragende Persönlichkeit, einen Kopf, bei den Freidemokraten entdecken konnte. Nun ist es aber seit jeher so, dass die FDP eine Partei der Köpfe ist. Ohne Köpfe ist sie verloren, mindestens verliert sie Wählerstimmen. Man frage die Hamburger, ob ihnen ein prominenter Liberaler bekannt ist; der Test würde (wie in Berlin übrigens) belegen, dass es keinen außer Genscher und Westerwelle gibt. Früher war die Auswahl bei der FDP anders, im Bund und in den Ländern. Früher wäre, dies als Beispiel, ein Politiker wie Walter Döring der vierte von links gewesen und nicht der Nachfolger des legendären Reinhold Maier in BadenWürttemberg. Heute ist er der vierte in der FDP-Führung, Wirtschaftsminister, VizeMinisterpräsident. Hamburg ist eine ernste Warnung an die Liberalen. Sie verlieren selbst bei den aufgeklärten Großstädtern, wenn sie ihnen nichts sagen und keinen haben, der etwas zu sagen hätte. Bei jeder Wahl ein neuer Kandidat, der nicht spitze ist? Das muss die FDP ändern. Auch für eine Zukunft im Bund. cas

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