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Klimagipfel: Rette uns, wer kann!

Die Veranstalter schätzen, dass durch die Weltklimakonferenz das Äquivalent von 41.000 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt wird. Vergrößert der Gipfel zur Rettung der Welt die Gefährdung der Welt?

Das ist der Gipfel: Zwölf Tage lang kommen rund 15000 Menschen aus 192 Ländern angereist, 5000 Journalisten im Gepäck. Für den Transport der Topklimaretter unter ihnen, quer durchs vernieselte Kopenhagen, wurden mehr als 1000 Limousinen bestellt, allein 42 aus Frankreich. Weil es aber in ganz Dänemark nicht annähernd so viele Limousinen gibt, wie der "Telegraph" am Wochenende berichtete, muss ein Großteil vorübergehend importiert werden, aus Deutschland und Schweden. Ähnliche Engpässe werden am Flughafen erwartet. 140 Privatjets düsen an, die wegen Parkplatzmangels beileibe nicht alle in Kopenhagen bleiben können, sondern erst die VIPs absetzen, dann zu anderen Flughäfen weiterfliegen und sie später wieder abholen. Gar nicht zu reden von den Teilnehmern einer Großdemonstration am 12. Dezember, zu der internationale Umweltgruppen aufgerufen haben.

All diese Menschen kosten Geld und verbrauchen Ressourcen. Die Veranstalter schätzen, dass durch die Weltklimakonferenz das Äquivalent von 41.000 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt wird – das ist so viel, wie ein Land von der Größe und Kapazität Marokkos pro Jahr produziert. Kleiner Trost: Einige Prostituierte bieten den Konferenzteilnehmern ihre Dienste kostenlos und klimaneutral an. Dennoch: Ein Minimalergebnis ist zwingend, weil sonst allein der Gipfel zur Rettung der Welt die Gefährdung der Welt vergrößert hätte.

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