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Meinung: Klimagipfel: Retten, was noch zu retten ist

Viel Hoffnung bringt keiner der Umweltminister der Welt mit, die am Donnerstag in Bonn eintreffen. Das Kyoto-Abkommen zum Klimaschutz ist nur dann noch zu retten, wenn Japan den Vertrag unterschreibt.

Viel Hoffnung bringt keiner der Umweltminister der Welt mit, die am Donnerstag in Bonn eintreffen. Das Kyoto-Abkommen zum Klimaschutz ist nur dann noch zu retten, wenn Japan den Vertrag unterschreibt. Deshalb wird das Land von allen Seiten umworben. Die Europäer machen Angebote, die sie bisher für unmoralisch gehalten hätten. Die USA, Tokios wichtigster Verbündeter, üben auf ihre Art Druck aus. Japan geht es vor allem darum, sich seine Wälder als wesentlichen Beitrag zur Minderung der Treibhausgase anerkennen zu lassen. Das hatten die Europäer bisher unbedingt verhindern wollen. Die Anrechnung von Wäldern ist nach ihrer Einschätzung das unkalkulierbarste Schlupfloch des Kyoto-Protokolls. Trotzdem hat Umweltminister Jürgen Trittin am Mittwoch einen Satz gesagt, der ihn viel Überwindung gekostet haben muss. Man solle lieber Japan weitere Zugeständnisse machen, als ein Scheitern des gesamten Abkommens in Kauf zu nehmen. Damit hat er auf jeden Fall Recht. Denn selbst ein bis zur Unkenntlichkeit verstümmeltes Klimaschutz-Abkommen ist besser als gar keines. Tritt das Kyoto-Protokoll in Kraft, besteht zumindest die Chance, es in weiteren Verhandlungen zu verbessern. Scheitert es, verliert die Weltgemeinschaft zehn wertvolle Jahre, um die Erderwärmung auch nur aufzuhalten. Die Devise muss deshalb heißen: Kompromiss um fast jeden Preis.

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