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Klimaschutz: Die Europäische Kommission gibt Vorreiterrolle beim Klimaschutz auf

Der Treibhausgasausstoß in der EU soll bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Mit diesem Angebot braucht sie zum Klimagipfel 2015 gar nicht erst anzureisen.

Mutlos ist noch das Freundlichste, was über den Vorschlag der Europäischen Kommission für ein neues Klimaziel bis 2030 gesagt werden kann. Bis 2030 soll der Treibhausgasausstoß um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken, der Anteil erneuerbarer Energien soll bei 27 Prozent liegen. Das ist ziemlich armselig. Denn um diese Ziele zu erreichen, müssten die EU-Staaten nahezu nichts mehr unternehmen. Wer mit einem solch ehrgeizlosen Angebot in internationale Klimaverhandlungen geht und dann auch noch erwartet, dass alle anderen Staaten dieses Angebot für ambitioniert und nachahmenswert halten, hat sich aus der politischen Realität verabschiedet. Mit diesem Klimaziel ist es unmöglich, die globale Erwärmung unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten. Denn wenn schon die sogenannten Vorreiter sich nicht dazu aufraffen können, ihre Produktion klimafreundlich zu machen, werden sie die alten Industrieländer USA oder Japan so wenig mitreißen wie die neuen China, Brasilien oder Südafrika. Andere Antreiber sind im internationalen Klimaprozess aber auch nicht zu sehen. Und das Mitleid mit kleinen pazifischen Inselstaaten, die untergehen, wird nicht reichen für einen tragfähigen Klimavertrag.

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