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Koalitionsgeplänkel: Rinks und lechts

Ein Vielparteiensystem kann eine vertrackte Sache sein – vor allem im Wahlkampf. Denn die Frage „wer mit wem“, die Koalitionsfrage, spielt immer eine Rolle.

Ein Vielparteiensystem kann eine vertrackte Sache sein – vor allem im Wahlkampf. Denn die Frage „wer mit wem“, die Koalitionsfrage, spielt immer eine Rolle. Zu klare Festlegungen können ebenso schaden wie zu große Blumigkeit. Ein Problem der deutschen Politik ist es, dass man zwar bundesweit mittlerweile ein Fünfparteiensystem hat (und wenn man in die Länder schaut, wird es noch ein wenig bunter), dass aber das alte Lagerdenken nicht sterben will. Links und rechts eben, obwohl sich die Wahlkämpfe zunehmend auf die Mitte konzentrieren. Nun geht offenbar in der verunsicherten SPD der Gedanke um, man müsse zusätzlich zum ausdrücklichen Koalitionswunsch Rot-Grün auch eine klare Linie gegenüber der Union ziehen und eine große Koalition ausschließen. Ob das hilft, ist zu bezweifeln. Der Wähler weiß ja auch, dass Wunsch und Wirklichkeit am Ende ziemlich weit auseinanderklaffen können. In einem Vielparteiensystem empfiehlt es sich unter Umständen eben, den Wahlkampf nach der Devise „jeder für sich“ zu führen und ansonsten offen zu sein auch für Bündnisse, die man als etwas unangenehmer empfindet als die Traumkoalition. Die es, wenn man ehrlich ist, ohnehin nicht gibt. afk

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