zum Hauptinhalt
Genau wie Matthias Kalle war auch Anne Hathaway nicht zur Tagesspiegel-Weihnachtsfeier eingeladen.

© dpa

Kolumne: Ich habe verstanden: Anne Hathaways Schlüpfer und die Tagesspiegel-Weihnachtsfeier

Unser Autor Matthias Kalle war nicht auf die Tagesspiegel-Weihnachtsfeier eingeladen. Viel dazu beitragen können hätte er ohnehin nicht, findet er. Anne Hathaway hätte hingegen die Party wohl so richtig in Schwung gebracht.

Am Donnerstagabend war die Weihnachtsfeier des „Tagesspiegel“, zu der ich traditionell nicht eingeladen werde. Harald Martenstein hat vor einigen Jahren mal geschrieben, dass er traditionell nicht auf die Weihnachtsfeier der „Zeit“ eingeladen wird – danach war vielleicht was los!

Ich bin nicht Harald Martenstein, ich werde auch im kommenden Jahr nicht auf die „Tagesspiegel“-Weihnachtsfeier eingeladen, das weiß ich jetzt schon. Dabei bin ich gar nicht mal ein Weihnachtsfeier-Muffel, nee, nee. Ich gehöre nur zu der Sorte Menschen, die zum Gelingen einer Weihnachtsfeier nicht viel beitragen können.

Ich trinke seit Jahren relativ wenig und habe festgestellt, dass einem dieses Verhalten auf einer Weihnachtsfeier ein bisschen übel genommen wird. Dafür rauche ich seit Jahren relativ viel und muss dann immer vor die Tür, wo ich dann friere, und von diesem Verhalten hat am Ende auch keiner was. Ich tanze auch nicht, niemals. Übrigens nicht, weil ich nicht tanzen kann, ich bin ein ausgezeichneter Tänzer. Ich mag einfach nicht tanzen, so einfach ist das. Außerdem interessiere ich mich auch nicht so sehr für andere Dinge, die auf Weihnachtsfeiern stattfinden und die im Nachklapp gerne als Indikator für eine gelungene Weihnachtsfeier herangezogen werden, und damit sind wir dann beim eigentlichen Thema dieser Kolumne:

Bei der Premierenfeier des Films „Les Miserables“ stieg die Hauptdarstellerin Anne Hathaway etwas ungeschickt aus dem Auto. Ihre Bewegung lüftete das Kleid, das sie trug, und jetzt gibt es Fotos, die zeigen, dass Anne Hathaway keine Unterwäsche anhatte. Darüber wurde jetzt gerade viel berichtet. Dass Anne Hathaway abgesehen davon fantastisch aussah und sehr gut angezogen war, berichtete hingegen niemand.

Anne Hathaway sah auf der Premierenfeier fantastisch aus und war sehr gut angezogen, davon wollte ich jetzt an dieser Stelle einfach mal berichten. Ich meine: Es geht hier um eine Schauspielerin, die vor drei Jahren für den Oscar nominiert war, weil sie in dem Film „Rachels Hochzeit“ eine Alkoholikerin gespielt hat, wie man das selten auf der Leinwand gesehen hat. Ich meine: Anne Hathaway ist nicht Britney Spears. Oder Paris Hilton. Oder Lindsay Lohan. Oder wie die alle heißen, die aus Prinzip immer so aus einem Wagen steigen, dass untenrum Luft rankommt.

Die von der sogenannten Klatschpresse haben aus diesem Prinzip eine eigene Kategorie gemacht – seitdem versuchen Fotografen prominenten Frauen beim Aussteigen aus einem Auto unter den Rock, unter das Kleid, zu knipsen in der Hoffnung, dass man da dann was sieht, beziehungsweise nichts sieht. Und dann regt man sich über diese „Luder“ auf. Ohne aber zu vergessen das Beweisfoto auch zu zeigen, damit jeder weiß, worüber man sich eigentlich so aufregt. Bisschen krank? Bisschen irre? Da haben Sie leider Recht.

Bisschen krank, bisschen irre – so muss ja gemeinhin eine gute Weihnachtsfeier sein, damit man sich an sie erinnert. Sie kennen die Geschichten: Sich nach vier Glühwein auf einen Fotokopierer setzen; am nächsten morgen findet irgendwer immer ein gebrauchtes Kondom auf dem Frauenklo; eine Führungsperson wurde mit Sicherheit mit einer Praktikantin gesehen; im Treppenhaus liegt ein Schlüpfer.

Ich kann im Moment abends zum Glück nicht aus dem Haus, ich schaue gerade die Serie „Homeland“ auf DVD. Richtig krank. Richtig irre.

Anmerkung der Redaktion: Die Überarbeitung des Einladungsprozederes läuft. Wir planen mit der Eröffnung eines neuen Mailverteilers im Oktober 2013, können aber für den Kostenrahmen derzeit nicht garantieren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false