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Kommentar zu Wlan-Plänen des Senats: Kostenlose Internet-Initiative erledigt sich von selbst

Berlins Senat will Bürgern kostenloses Internet über Wlan anbieten. Das ist Unsinn, meint Bernd Matthies. Denn bevor das in Ansätzen funktioniert, ist das allgemeine drahtlose Surfen so günstig, dass sich die Initiative erübrigt.

Hey, toll, der Senat! Internet für alle, einfach so durch die Luft! Klingt extrem fortschrittlich, ja geradezu beispielhaft für eine Metropole, die selbst dann noch an der Spitze mitmischen will, wenn ihre ganze hochsubventionierte Öko-Industrie längst von China abserviert ist.

Moment mal. Gibt es das nicht längst? Kommt nicht jeder, der mit seinem Notebook oder Smartphone mobil ins Netz will, auch in Berlin problemlos rein? Kommt er. Der Unterschied ist offenbar, dass Berlin das kostenlos anbieten will. Kostenlos für den einzelnen Surfer, kostenlos für Berlin. Die Frage, weshalb die Provider nun aber die Kosten dafür übernehmen sollten, dass sie sich auf Wunsch der Senatskanzlei das Geschäft kaputtmachen – sie scheint bisher ungelöst.

Offenbar glaubt da jemand, ein wirtschaftliches Perpetuum mobile im Sinne der werbefinanzierten Wartehäuschen gefunden zu haben; viel Glück. Selbst wenn wir mal die unzähligen Rechtsfragen beiseitelassen, scheint eine Prognose ziemlich klar: Bevor das in Ansätzen funktioniert, ist das allgemeine drahtlose Surfen so kostengünstig, dass sich die Initiative einfach von selbst erledigt.

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