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Meinung: Kommunikation rettet Leben

„Koch-Preis für Hygiene verliehen“ vom 6. September Zu schreiben, in Pflegeheimen kümmere sich das Personal nicht um Krankenhauskeime, ist eine unzulässige Behauptung.

„Koch-Preis für Hygiene verliehen“

vom 6. September

Zu schreiben, in Pflegeheimen kümmere sich das Personal nicht um Krankenhauskeime, ist eine unzulässige Behauptung. Aus Erfahrung weiß ich, dass Pflegeheime vom Krankenhauspersonal oft genug nicht informiert werden, dass ihre Bewohner im Krankenhaus an Keimen erkrankt sind. Wer nicht informiert ist, kann auch nicht handeln. Und so kann sich ein Keim unbemerkt im Pflegeheim ausbreiten. Auf der anderen Seite können Pflegeheime ihre Bewohner, die aus dem Krankenhaus entlassen werden, nicht auf Verdacht isolieren. Das ist keinem zuzumuten, dem Bewohner nicht, den Angehörigen und dem Personal nicht. Seit Jahren erlebe ich, dass Krankenhäuser Pflegeheimbewohner entlassen, aber ihrer Informationspflicht über Infektionen nicht nachkommen. Der Verdacht liegt nahe, dass Krankenhäuser bewusst über ihre Hygienezustände schweigen, um nicht in die Kritik zu geraten. Das Problem auf Pflegeheime abzuwälzen ist unseriös. Aber es gibt immer mehr Kliniken, die das Vorkommen von Keimen in ihr Qualitätsmanagement aufnehmen und nicht vertuschen. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssen aufeinander zugehen. Aufnahmeberichte dürfen nicht ex post (mit dem Entlassungsbericht) verfasst werden, sondern müssen unmittelbar nach der Aufnahme des Patienten geschrieben werden, eine Kopie geht zur Kenntnis an das Pflegeheim. Nur dann ist klar, ob der Patient schon mit den Keimen eingeliefert wurde oder sie sich erst im Krankenhaus geholt hat.

Sabina Dehn, Potsdam

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