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Konjunktur: Pillenknick

Der zweite Eingriff der US-Notenbank in die Geldpolitik binnen acht Tagen macht den Ernst der Lage in der größten Volkswirtschaft der Welt erst richtig deutlich: Das Land schlittert in die Rezession – oder steckt schon mittendrin.

Und die Währungshüter versuchen nun zu retten, was zu retten ist, indem sie billiges Geld in Umlauf bringen. Wie gut, dass die Welt in Deutschland noch in Ordnung zu sein scheint. Die neueste Beruhigungspille dürften die jüngsten, guten Daten vom Arbeitsmarkt sein. Die Finanzkrise, der schwache Dollar und der hohe Ölpreis konnten dem Arbeitsmarkt offenbar nichts anhaben. Doch haben Beruhigungspillen immer einen Nachteil – ihre Wirkung lässt irgendwann nach. Die Arbeitslosenzahlen laufen der Konjunktur hinterher – sie sind kein guter Indikator für die aktuelle Lage oder bevorstehende Gefahren. Und so dürfte auch Deutschland bald die Realität einholen. Denn die amerikanische und die hiesige Wirtschaft hängen viel stärker miteinander zusammen, als einem lieb sein kann. Nur wenn man den Tatsachen ins Auge sieht, kann man rechtzeitig handeln. Indem man Arbeit vorsorglich billiger macht, durch niedrigere Lohnnebenkosten zum Beispiel. Es ist Zeit zu handeln, nicht Zeit zu jubeln.ysh

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