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Meinung: Konjunktur: Schluss mit dem R-Wort

Hat da jemand von Rezession geredet? Ja.

Hat da jemand von Rezession geredet? Ja. Der Wettlauf der Konjunkturprognosen aus den Instituten, die sich in den vergangenen Wochen mit schlechten Szenarien überboten, hat das R-Wort auch in die deutsche Diskussion gebracht. Der Monatsbericht der Bundesbank macht dem apokalyptischen Geraune nun ein Ende: Die konjunkturelle Abschwächung der Wintermonate habe sich im Mai nicht forgesetzt, heißt es im jüngsten Bericht. Auch das Gespenst der Stagflation, das aus den 70er Jahren wieder auferstanden ist, wird von den Bundesbankern beerdigt. Die Teuerung, getrieben vor allem von den Energiepreisen, hat offenkundig ihren Höhepunkt überschritten. Kein Wunder, dass Zentralbanker Ernst Welteke von einem Vorziehen der Steuerreform abrät. Das Argument ist bedenkenswert. Tatsächlich hat niemand gesagt, wie die dadurch entstehende Haushaltslücke von 60 Milliarden Mark finanziert werden soll. Denn die gewiss positiven Effekte einer Steuerreform greifen erst später, das Defizit kommt gleich. Zu Sorgenfreiheit besteht gleichwohl kein Anlass. Besser als Kanzler Schröders "Politik der ruhigen Hand" wären allemal beherzte Reformen der Gesundheitssysteme und des Arbeitsmarktes.

ank

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