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Meinung: Kontrolle ist besser

WIE GUT SIND BERLINS GRUNDSCHULEN?

„Kein Schwein wird fetter vom Wiegen.“ Mit dieser lapidaren Feststellung verhinderte die sozialdemokratisch dominierte Berliner Pädagogenschaft jahrzehntelang alles, was mit Qualitätskontrolle und Leistungsmessung zu tun hatte. Erst die verheerenden Ergebnisse der PisaStudie haben ein Umdenken in Gang gesetzt und das Verhinderungskartell aufgebrochen. Bildungssenator Klaus Böger nutzt also die Gunst der Stunde, wenn er jetzt die Universitäten beauftragt, den Ist-Stand an Berlins Grundschulen zu erheben: Was können die Schüler nach der vierten Klasse? Was lernen sie in Klasse fünf und sechs dazu? Mit welcher Methode lernen ausländische Kinder am besten Deutsch? Diese Fragen sind es, die – endlich – beantwortet werden sollen. Die Freude über diesen Durchbruch wird allerdings getrübt, wenn man an die tausenden von Kindern denkt, die mangels vernünftig evaluierter Sprachprogramme auf der (Schul-)Strecke blieben. Und sie wird getrübt durch die Sparbeschlüsse, die die Lehrer zu Mehrarbeit verpflichten und damit die Einstellung junger Pädagogen verhindern. Überalterte, demotivierte Kollegien werden kaum die Reformen einleiten können, die aus den Universitätsstudien folgen sollen. Denn allein vom Wiegen wird das Schwein eben doch nicht fetter. sve

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