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Meinung: Kopf ab!

So. Jetzt sind wir bibbernd durch das große Jahreswendetor hineingetreten ins unheimliche 2003, das Jahr der Unwägbarkeiten, der Düsternis, der schlimmen Prophezeiungen.

So. Jetzt sind wir bibbernd durch das große Jahreswendetor hineingetreten ins unheimliche 2003, das Jahr der Unwägbarkeiten, der Düsternis, der schlimmen Prophezeiungen. Doch endlich offeriert jemand geistigmoralischen Halt. London schlägt die Wiedereinführung des Enthauptens als zentralen politischen Lösungsansatz vor. Nein, nein, nicht Saddam Hussein soll geköpft werden. Joschka Fischer droht auf dem Schafott zu landen. Weil der Deutsche, fies wie er nun mal ist, einen Kaiser an der Spitze des gründlich durchgermanisierten Europas installieren will. Behauptet zumindest der zuständige britische Staatssekretär. Rebellion, Aufruhr, Straßenkampf, all das hat ja in England eine gute und lange Tradition. Bald wird also, kaum dass der EU-Konvent die Verfassung beschlossen hat, unser Joschka entführt, in Ketten gelegt, an tausenden johlenden Schaulustigen vorbei auf den Trafalgar Square gezerrt und dortselbst . . . nein, das wollen wir uns nicht in allen grausigen Details ausmalen. Wie wär’s mit der Renaissance anderer Traditionen, derer wir verlustig gingen? Was fehlt dem christlichen Abendland im 21. Jahrhundert? Kreuzigungen! Nero! Caligula! Oh, brennendes Rom! Den Briten fehlt offenbar vor allem ihr Feindbild Hitler. rvr

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