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Meinung: Kopf um Kopf

MÖLLEMANN VOR DEM AUSSCHLUSS

Er wird ausgeschlossen werden. Jürgen Wilhelm Möllemann – seit Jahrzehnten einer der Freidemokraten, die man nicht übersehen noch vergessen kann – wird seine „Heimat“ verlieren. 34 Abgeordnete der Bundestagsfraktion wollen für seinen Ausschluss stimmen, 32 sind nötig. Und wenn es im Bund so kommt, ist es dann wahrscheinlich, dass die Landtagsfraktion die Argumente anders gewichtet? Nicht nach dem, was war. Guido Westerwelle kann dann sagen, er hat sich durchgesetzt – nach anfänglichem Zögern und einer Phase der inhaltlichen Orientierungslosigkeit. Richtig überzeugend war seine Haltung vorher nicht. Der FDP sind die letzten Monate auch gar nicht gut bekommen, wie sich unter anderem an den Umfragezahlen ablesen lässt. Aber nun wird es Zeit, so lange, wie sich der Fall hinzieht. Nur, Schluss ist dann immer noch nicht. Möllemann hat ein Buch mit Klartext angekündigt – und seine Feindschaft. Beides bedeutet wieder ein paar Monate, in denen Möllemann sich zum Thema macht. Und Themen setzt: Am selben Tag, an dem es um Möllemanns Ausschluss geht, schlägt Westerwelle eine Konferenz für Frieden und Sicherheit in Nahost vor, eine KSZNO. Welche Ironie, denn das ist eine alte Forderung von – Möllemann. Aus der Fraktion kann er ausgeschlossen werden. In den Köpfen wird er bleiben. cas

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