zum Hauptinhalt
Über die Kosten der Energiewende wird zurzeit gestritten.

© dpa

Kosten für Geringverdiener: Das scheinheilige Jammern über die Energiewende

Einige Wirtschaftsverbände warnen vor den Kosten der Energiewende für Geringverdiener. Doch sie haben nur ihre eigenen Interessen im Blick.

Wie einige Wirtschaftsverbände zurzeit vor den Kosten der Energiewende warnen, ist schlicht scheinheilig und perfide – und ein Schlag für Unternehmer, die am langfristigen Erfolg interessiert sind. Einrichtungen wie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft oder das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln haben sich nie ernsthaft um Belange von Verbrauchern geschert, rechnen aber nun vor, dass es Geringverdiener sind, die die Hauptlast der Energiewende zu stemmen haben. Das stimmt. Der einzig logische Schluss daraus kann aber nur sein, dass die Kosten auf mehr Bevölkerungsschichten und mehr Branchen verteilt werden müssen. Genau das aber wollen genannte Institutionen nicht. Sie wollen mit ihren Manövern im kommenden Wahljahr nur jenen Kräften Stimmen zutreiben, die die Energiewende geschmeidig beerdigen wollen. Also der FDP. Dabei sind es gerade die energiefressenden Betriebe, die von historisch niedrigen Preisen für Emissionszertifikate profitieren und von Strombörsenpreisen, die von Wind- und Solaranlagen gedämpft werden. Zugleich sind ihre größten Fabriken von den Kosten der Energiewende befreit. Ihre Lobbyinstitutionen jammern also nicht, weil die Industrie heute unter der Energiewende leidet, sondern weil sie fürchten muss, nach dem Wahltag an den Kosten beteiligt zu werden.

Zur Startseite