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Krankenkassen und Arzneimittel: Suche: Solidarität

Es klingt gerecht, was da in letzter Minute ins „Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarkts“ hineindiktiert wurde: Private Krankenversicherungen sollen künftig nur noch die Preise für Arzneimittel zahlen, die die gesetzlichen Kassen mit der Pharmaindustrie ausgehandelt haben.

Gleiche Preise für alle also. Nur ist unser Gesundheitssystem eben nicht gerecht aufgebaut. Während die Privatkassen sich die rentabelsten Kunden herauspicken und mit jungen, gesundheitsbewussten Akademikern ihr Geld verdienen, lastet der Preis der Solidarität auf all jenen, die gesetzlich versichert bleiben. Deshalb gelten bisher auch nur für sie die Zwangsrabatte des Gesetzgebers. Dass die Regierung diese Staatshilfe nun auch Privatversicherern zugute kommen lassen will, passt ins Bild: Kopfpauschale, Abschaffung der Zusatzversicherungen, Reduzierung der Frist beim Wechsel in eine private Versicherung. Der Gesundheitsminister müht sich redlich, es den privaten Kassen recht zu machen. Dabei sollte er seine Energie nicht darauf verwenden, die Finanzen profitorientierter Unternehmen zu sanieren, sondern die Kostenexplosion im Gesundheitssystem zu bekämpfen, indem nur noch bezahlt wird, was erwiesenermaßen wirkt und nicht unverhältnismäßig teuer ist. Sonst bricht der letzte Rest Solidarität zusammen, noch ehe der Minister sie per Dekret abschaffen kann. kkp

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