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Was kommt nach Assad?

© AFP

Krieg in Syrien: Assads Ende naht

Die Herrschaft Assads scheint ihrem Ende entgegen zu gehen. Doch was kommt danach? Es ist zu befürchten, dass das noch lange nicht das Ende des Leids für das zerrüttete Land bedeutet. Syriens Tragödie könnte auch nach Assads Abgang weitergehen.

Das Ende von Baschar al Assad ist nahe. Nach 16 Monaten Blutvergießen mit mehr als 17 000 Toten stehen die Rebellen vor den Toren des Präsidentenpalasts in Damaskus. Kernfiguren aus Assads innerstem Zirkel sind tot oder liegen im Krankenhaus.

Zwischen den Ruinen ihrer zerstörten Städte führen die Menschen erste Freudentänze auf. Gleichzeitig, so ist zu befürchten, beginnt jetzt die Zeit der Abrechnung. Fast jede Familie hat einen Angehörigen verloren oder bestialisch gequält zurückbekommen. In der syrischen Hauptstadt beginnen die gefürchteten Shabiha-Milizen der Baath-Herrscher mit Messern und Gewehren in den Wohnvierteln Amok zu laufen.

Sie wissen, was ihnen blüht, und werden vor nichts mehr zurückschrecken. Kidnapping und gegenseitige Massaker zwischen der Regimesekte der schiitischen Alawiten und der sunnitischen Mehrheit gehören längst zur mörderischen Realität in diesem Bürgerkrieg.

Die politische Opposition aber, die die ruinierte Nation in nächster Zeit von Diktator Assad übernehmen muss, ist total zerstritten und praktisch handlungsunfähig. Syriens Tragödie geht also weiter – und es könnte bald noch viel schlimmer kommen.

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