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Meinung: Kühle Kunden

Der neue KarstadtQuelle-Chef Harald Pinger macht, was man von ihm erwartet: Ganz anders als sein Vorgänger Christoph Achenbach, der wegen zu großer Zögerlichkeit und mangelnden Rückhalts im Konzern vergangene Woche zurücktreten musste. Sein Interims-Nachfolger Pinger hat verstanden und macht mächtig Tempo: Er will den Verkauf von Fachhandelsketten wie Sinn-Leffers und der kleineren Karstadt-Filialen schon bis Ende des Jahres über die Bühne bringen und auch den Stellenabbau deutlich beschleunigen.

Der neue KarstadtQuelle-Chef Harald Pinger macht, was man von ihm erwartet: Ganz anders als sein Vorgänger Christoph Achenbach, der wegen zu großer Zögerlichkeit und mangelnden Rückhalts im Konzern vergangene Woche zurücktreten musste. Sein Interims-Nachfolger Pinger hat verstanden und macht mächtig Tempo: Er will den Verkauf von Fachhandelsketten wie Sinn-Leffers und der kleineren Karstadt-Filialen schon bis Ende des Jahres über die Bühne bringen und auch den Stellenabbau deutlich beschleunigen. Das sind gute Nachrichten für die Börse – der Aktienkurs reagierte mit einem deutlichen Kurssprung. Aber die Kunden wird Pingers Tempo allein nicht überzeugen. Der Konzern hat ihr Vertrauen durch die Krise und die lange Diskussion um die Sanierung verspielt, wie die Entwicklung in den ersten Monaten des neuen Jahres zeigt: Die Umsätze sind noch einmal deutlich zurückgegangen. Der frühere Finanzchef Pinger wird daher genau das machen müssen, was auch sein unglücklicher Vorgänger Achenbach getan hätte: Den hoch verschuldeten Konzern von altem Ballast befreien und wieder auf Gewinne trimmen. Und dadurch den verunsicherten Kunden die Gewissheit geben, dass es für den Konzern eine Zukunft gibt. Erst dann werden sie wieder wagen, den Kühlschrank bei Quelle zu kaufen. Im sicheren Vertrauen, dass es den Einzelhändler noch gibt, wenn die Garantie in zwei Jahren abläuft.pet

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