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Meinung: Lärmpegel

„Wannsee muss noch bangen“ vom 29. März Die Überschrift hat mich richtig wütend gemacht.

„Wannsee muss noch bangen“ vom 29. März

Die Überschrift hat mich richtig wütend gemacht. Ich wohne in Blankenfelde. Hier sollen die Flugzeuge in 500 Meter Höhe das Wohngebiet von Blankenfelde-Mahlow überfliegen. In Wannsee, deren Einwohner ja angeblich „bangen“ müssen, ist schon eine Flughöhe von über 3000 Metern erreicht.

Zur Erinnerung: Zu Zeiten der Existenz der DDR flogen die westlichen Fluggesellschaften von Berlin aus über das gesamte DDR-Gebiet in dieser Höhe. Da ist der Fluglärm wirklich mehr als erträglich!

Mit keinem Wort erwähnen Sie aber die „Lärmkatastrophe“, die sich in Blankenfelde-Mahlow anbahnt. Wir hier haben den Eindruck, die Menschen seien Menschen zweiter Klasse, die mit dem Fluglärm halt leben müssen. In diese Musik stimmen Sie nun auch mit ein! Sie wollen doch eine Zeitung für Berlin und Brandenburg sein. Dann müssen Sie auch die Interessen der Brandenburger berücksichtigen. Warum also ihre einseitige Berichterstattung?

Wenn Wannsee „bangen“ muss, dann muss Blankenfelde-Mahlow zittern und zagen.

Michael Tanzmann, Blankenfelde

Ich verfolge mit Befremden und Verärgerung die teils euphorisch anmutenden Artikel in der übrigen Presse zu den Vorschlägen der Fluglärmkommission, die Flugrouten (weiterhin über Berlin!) betreffend.

Wie kann von einem Erfolg für die Berliner und Brandenburger Bürger gesprochen werden, wenn nach wie vor über dem Südwesten Berlins abgebogen wird und unklar ist, ob und in welchem Maße in den Randzeiten zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr gestartet und gelandet werden darf?

Nach den jetzigen Plänen ist Wannsee/Zehlendorf in keiner Weise vom zu erwartenden Fluglärm entlastet, sondern es donnern ungebremst Maschinen über ein wichtiges Naherholungsgebiet mit unersetzbaren und einmaligen landschaftlich-kulturellen Sehenswürdigkeiten.

Die Schlösser- und Seenlandschaft um den Wannsee herum ist durch diese Flugrouten der Zerstörung anheim gegeben, denn wer interessiert sich noch für einen Erholungsspaziergang unter startenden und landenden Flugzeugen oder möchte Schlösser und Gärten unter Kerosinschwaden besuchen? Wassersport, Jogging, Fahrradfahren? Alles kein Vergnügen mehr!

Aber auch die Anwohner der Region werden durch die Flugrouten unter Lärm und Dreck zu leiden haben, denn schließlich leben hier ja Menschen! Mir scheint, dass dieser Aspekt völlig außer Acht gelassen wird, fast so, als seien Wannsee und Nikolassee unbesiedelte Gebiete, in denen lediglich ein paar Bäume und unbewohnte Schlösser zu finden sind.

Und wie steht es mit dem Atomreaktor in Wannsee?

Ungeschützt liegt er unter der Flugschneise und stellt ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko dar! Fukushima in Zehlendorf? Aber nicht doch: bei uns gibt es ja keine Naturkatastrophen oder Flugzeugabstürze ...

Ich kann zu dieser Planung nur sagen: Bürger von Wannsee, Nikolassee, Potsdam, Babelsberg und ganz Zehlendorf - Wehrt Euch! Dieses Thema ist noch lange nicht erledigt!

Angelika Duda, Berlin-Nikolassee

Ich möchte wetten, dass es all den Klägern völlig egal ist, wie es denn nun mit dem Fluglärm in den Städten bestellt ist, wohin sie in den Ferien fliegen.Das ist das St. Florians-Prinzip.

Arnulf Knieriem, Berlin-Friedenau

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