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Lafontaine fordert Verstaatlichung der Banken: Boni für Regulierer

Anstatt Banken zu verstaatlichen, sollte man lieber die staatliche Aufsicht mit den Mitteln der Privatwirtschaft ausstatten

Das hat gerade noch gefehlt. Kurz vor seinem Abschied aus der Politik schlägt Oskar Lafontaine vor, Großbanken zu verstaatlichen. Was blieb ihm anderes übrig? Auf Banken einzudreschen, ist salonfähig geworden, da musste sich der Linke schon mehr einfallen lassen, um aufzufallen. Dieser Vorschlag ist aber mehr als schwach. Welche Banken haben denn in der Krise nach dem Steuerzahler gerufen? Jedenfalls nicht die Deutsche Bank, das Lieblingsziel der Kapitalismuskritik. Bei den Landesbanken, die den Ländern und Sparkassen gehören, gibt es hingegen gleich mehrere, die ohne Staatshilfen im Sumpf ihrer Zockerei erstickt wären. Ihr Beispiel zeigt: Der Staat ist nicht der bessere Banker. Er hat keinen Druck, sich rechtzeitig auf Marktveränderungen einzustellen, denn er entscheidet nicht unternehmerisch, sondern politisch. Im regionalen Kreditgeschäft funktioniert das; große Unternehmen aber brauchen große Banken, die sie auf den Weltmarkt begleiten und im Wettbewerb der internationalen Finanzbranche mithalten können. Was der Staat viel besser kann als Banking ist: den Bankern klare Grenzen aufzeigen. Anstatt Banken zu verstaatlichen, sollte man lieber die staatliche Aufsicht mit den Mitteln der Privatwirtschaft ausstatten. Topleute in der Finanzaufsicht, Spitzengehälter für die Regulierer, Boni für erfolgreiche Kontrolle. Zahlen könnten dafür die, die es nötig machen. Die Großbanken.

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