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Landowsky vor Gericht: Nicht Rundumsorglos

Die Hauptverhandlung gegen Klaus Landowsky wird gar nicht erst eröffnet - dem früheren CDU-Fraktionschef und anderen früheren Bankern droht trotzdem noch ein großer Prozess.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Ein Prozess bleibt dem ehemaligen Bankdirektor und CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky erspart: Das Berliner Landgericht lehnt es ab, die Hauptverhandlung wegen des Verdachts der Bilanzfälschung gegen 13 Ex-Manager der Bankgesellschaft zu eröffnen. Die Begründung führt tief ins deutsche Bilanzrecht hinein und zeigt, dass es in Deutschland äußerst schwierig ist, wirtschaftliches Missmanagement juristisch zu ahnden. Möglich ist es trotzdem – glücklicherweise. Jedenfalls dann, wenn unternehmerische Risikobereitschaft umschlägt in wilde Abenteuer. Und wenn die Steuerbürger einige Milliarden Euro aufbringen müssen, um eine Bank aus dem Dreck zu ziehen, die von wenigen Leuten in den Sumpf gezogen wurde. Deshalb ist es eine Genugtuung, dass dem im März 2007 wegen Veruntreuung verurteilten Landowsky und anderen früheren Bankern noch ein großer Prozess droht – die sogenannten Rundumsorglos-Fonds der Bankgesellschaft betreffend. Wenn diese Hauptverhandlung eröffnet wird – ein Termin steht noch aus – wird es ein symbolbeladenes, langes Verfahren. Hoffentlich mit Urteilen, die der Bedeutung des Berliner Bankenskandals entsprechen. za

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