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Meinung: Lasst die Familie leben

„Verkehrte Förderpolitik“ vom 8. Juli Es sei dahingestellt, ob die Vielfalt der finanziellen Familienförderung Ausdruck von Hilflosigkeit oder der Versuch ist, die unterschiedlichsten Lebenssituationen zu erfassen.

„Verkehrte Förderpolitik“ vom 8. Juli

Es sei dahingestellt, ob die Vielfalt der finanziellen Familienförderung Ausdruck von Hilflosigkeit oder der Versuch ist, die unterschiedlichsten Lebenssituationen zu erfassen. Fest steht, es wird Einzelnen geholfen, aber der notwendige Aufbau der nächsten Generation gelingt nicht. Laut Statistischem Bundesamt sind im Jahre 2006 die Siebzigjährigen die stärkste Altersgruppe, doppelt so stark wie die der Siebenjährigen. Wir haben dann kein demografisches Problem, sondern wir steuern auf eine demografische Katastrophe zu. Wie bei allen Katastrophen regelt es sich dann zumeist in brutaler Weise von alleine. Die Alten werden mangels Pflege und medizinischer Kapazität aufgrund fehlender Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter eben früher sterben und die Jungen werden, wenn überhaupt, sich im Wesentlichen um ihre eigenen Eltern kümmern. Demokratische Mehrheitsentscheidungen durch die Majorität der Greise werden schlicht ignoriert, die Staatsmacht wird ausgeübt von den Jungen, die in der Minderheit sind. Der Kodex „Ehre das Alter“ wird hinfällig, weil für die vielen Kinderlosen keine da sind, die ehren können.

Die Katastrophe aber wird bewusst machen, schmerzlich und mit viel Unruhe, dass der Versuch, Familie zu verstaatlichen, also Altersversorgung unabhängig von eigenen Kindern und Kindererziehung unabhängig von den Eltern, so nicht funktioniert. Dann besteht Hoffnung, getreu dem guten Satz „aus Ruinen auferstanden“, dass die Gesellschaft sich neu formiert und der Familie als Basis des Zusammenlebens wieder mehr Bedeutung gegeben wird, und zwar nicht auf dem Bankkonto, sondern in den Köpfen der Menschen. Dann mag es wieder Moralkodex sein, dass jeder Mann für die Erziehung

eigener Kinder zu arbeiten hat und jede Frau Kinder gebären sollte. Was für ein schrecklicher Gedanke, oder?

Jens Krause, Berlin-Grunewald

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