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Laura Bush: "25 Millionen Frauen droht Brustkrebs“

Sie führt keine Verhandlungen mit Palästinenserführern und israelischen Ministern über die Details der Zwei-Staaten-Lösung. Aber auch Laura Bushs Reise durch den Nahen Osten in diesen Tagen ist eine Friedensmission. Ihr offizielles Thema dort ist Brustkrebs.

25 Millionen Frauen werden im nächsten Vierteljahrhundert weltweit daran erkranken, sagt sie in Versammlungen mit schwarz verschleierten Frauen in Abu Dhabi, Saudi-Arabien, Kuwait und Jordanien. Die Sterberate könnte deutlich sinken, wenn die Erkrankung kein Tabu wäre. Je früher sie diagnostiziert wird, desto größer die Überlebenschancen.

Ihre Reise dient auch der politischen Therapie. Amerika sei kein herzloses, gewalttätiges Land, das in der islamischen Welt einen Feind sieht, das ist die Botschaft dahinter. Sondern Amerika hat Mitgefühl mit Muslimen. Es ist kein Zufall, dass Laura Bush jetzt in den Nahen Osten reist – während ihr Mann sich um die Einberufung der ersten umfassenden Friedenskonferenz seit Jahren bemüht, um das Bild seiner vom Irakkrieg geprägten Präsidentschaft zu korrigieren.

Sie galt als eine weitgehend unpolitische First Lady, sozusagen das Gegenmodell zu Hillary Clinton. Und auch heute würde niemand erwarten, dass Laura eigene Vorschläge zur Krankenversicherung macht oder sich nach der Amtszeit ihres Mannes selbst in die Politik geht. Aber sie hat ihr politisches Profil in jüngster Zeit geschärft. Sie war die treibende Kraft hinter den Sanktionen gegen Birmas Militärjunta. Drei Wochen vor ihrem Mann rief sie UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in der Sache an. Sie kokettiert bewusst mit dem Bild der grauen Maus am Küchenherd, wenn sie sagt: „Es ist ein Gerücht, dass ich beim Backen war, mir die Plätzchen vom Blech fielen und ich aus Verzweiflung Ban Ki Moons Nummer wählte.“

Sie ist in Midland, im Herzen von Texas, vor bald 61 Jahren geboren und dort als Einzelkind aufgewachsen, studierte Pädagogik und arbeitete als Lehrerin, ehe sie ein Studium als Bibliothekarin anschloss. Im Alter von 30 Jahren lernte sie George W. Bush kennen, sie heirateten wenige Monate später, nach vier Jahren kamen die Zwillinge Jenna und Barbara auf die Welt.

Sie hat ihn vor dem Alkohol gerettet, angeblich mit dem Ultimatum: „Entweder ich oder Jim Beam!“ Jetzt soll sie seine Präsidentschaft retten. Ihre Popularitätswerte liegen doppelt so hoch wie seine. Im Kongresswahlkampf 2006 war sie ein Trumpf für die Republikaner.

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