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Lebensmittelkartell: Es geht um die Wurst

Nun also die Wurst. Zwei Dutzend Wurstfabrikanten sollen ihre Preise abgesprochen haben.

Nun also die Wurst. Zwei Dutzend Wurstfabrikanten sollen ihre Preise abgesprochen haben. Das Bundeskartellamt ermittelt – und das nicht zum ersten Mal. In der Lebensmittelbranche hat der Schmu Tradition. Kaffeeproduzenten haben sich jahrelang über ihre Preispläne auf dem Laufenden gehalten, Süßwarenhersteller ebenfalls. Die Mühlen haben sich abgesprochen, in der Kartoffelbranche hat es Mauscheleien gegeben, und bis Ende dieses Jahres werden auch die Bierbrauer Bußgeldbescheide aus Bonn bekommen. Im Brauereigewerbe sollen fast alle namhaften Marken betroffen sein. Das ist ärgerlich. Preisabsprachen sind keine Kavaliersdelikte. Sie treiben die Preise in die Höhe. Den Schaden haben nicht die Händler. Zwar machen sich die großen Lebensmittelketten erbittert Konkurrenz, allerdings eher über ihre No-Name-Marken. Bei Markenartikeln, vor allem solchen, die jeder Händler führen muss, reichen die Handelsketten die überhöhten Preise weiter – an die Verbraucher. Rechnet man alle Kartoffelkäufer, Bier- und Kaffeetrinker, Naschkatzen und Kuchenbäcker zusammen, haben die deutschen Verbraucher Milliarden Euro zu viel gezahlt. Dass die Wettbewerbshüter hart gegen solche Kartelle vorgehen, ist richtig. Denn Wettbewerbsschutz ist in diesem Fall auch Verbraucherschutz. hej

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