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Lehrlingsmangel: Inder aus Osteuropa

Die traurige Lage auf dem Ausbildungsmarkt ließ sich in den vergangenen Jahren meist mit nur einem einzigen, hässlichen Wort beschreiben: Lehrstellenlücke.

Doch die Zeit, in der es mehr Bewerber als Angebote gab, ist vorbei. Nicht nur in unpopulären Berufen wie Bäcker oder Metzger fehlt geeigneter Nachwuchs, sondern bereits in ganzen Regionen. Übrig bleiben die, die mit Kopfrechnen und Rechtschreibung auf Kriegsfuß stehen – und keinen Abschluss haben. Zwar versuchen viele Betriebe bereits, mit Zusatzunterricht das auszugleichen, was die staatliche Schule nicht geschafft hat. Doch die Lust der Firmen darauf ist überschaubar. Dass die Unternehmen nun nach einer Alternative suchen und sogar Jugendliche aus Osteuropa anwerben wollen, ist daher verständlich. Fraglich ist zwar, ob dies die Probleme der Wirtschaft lösen wird – es geht immerhin um mehrere Tausend Bewerber, die schon bald im deutschen System fehlen werden. Die Regierung sollte die fixe Idee der Wirtschaft aber nicht belächeln, sondern sie als Weckruf verstehen: Die Schulen müssen bessere Schüler hervorbringen. Sonst wird aus dem Lehrstellenmangel von gestern der Wachstumsmangel von morgen. brö

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