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Meinung: Ansichtssache

„Gratisgutmut / Der ,Zug der Erinnerung‘ will in den Berliner Hauptbahnhof – eine Posse um die Bahn“ von Lorenz Maroldt vom 12. April Der Artikel „Gratisgutmut“ gefällt mir sehr, weil er nicht nur die zwiespältige Haltung gegenüber dem Bahn-Chef fundiert auslotet und darstellt, sondern diese auch verbal trefflich meistert.

„Gratisgutmut / Der ,Zug der Erinnerung‘ will in den Berliner Hauptbahnhof – eine Posse um die Bahn“ von Lorenz Maroldt vom 12. April

Der Artikel „Gratisgutmut“ gefällt mir sehr, weil er nicht nur die zwiespältige Haltung gegenüber dem Bahn-Chef fundiert auslotet und darstellt, sondern diese auch verbal trefflich meistert. Gleichwohl ist es mir ein Anliegen, Sie wissen zu lassen, dass es durchaus schon noch Stimmen gibt, die ihr Mißempfinden in dieser Sache gern auch öffentlich zu vertreten bereit sind, allerdings nicht zu den professionellen Meinungsträgern gehören.

Jürgen Schnase, Düsseldorf

„Eine Posse um die Bahn“ untertitelt der Tagesspiegel den Artikel von Lorenz Maroldt. Meyers Lexikon definiert Posse als „derb-komisches, niedrig-komisches oder volkstümliches Bühnenstück“. Was sich die Bahn in der Auseinandersetzung mit dem „Zug der Erinnerung“ in Berlin geleistet hat, war allenfalls derb, aber auf keinen Fall komisch oder gar volkstümlich.

Natürlich ist es nicht richtig, Herrn Mehdorn in die Tradition derer zu stellen, die einst bei der Bahn die Deportationen organisiert haben. Aber gerade weil es den Initiatoren erkennbar um eine Erinnerung an die Züge nach Auschwitz ging und geht, wirkte das Verhalten der Bahn umso peinlicher und ihr Krisenmanagement hilflos und unprofessionell. Man stelle sich für einen Augenblick vor, der Berliner Senat hätte in ähnlicher Weise reagiert. Die Empörung wäre – völlig zu Recht – groß gewesen und im Tagesspiegel ganz sicher nicht als „Gratisgutmut“ diffamiert worden.

André Schmitz,

Staatssekretär für Kultur, Berlin

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