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Meinung: Atomkraft ist nur scheinbar billig

„Ein Auslaufmodell“ von Dagmar Dehmer vom 26. Juni Dieser Beitrag über das Endlager Asse für radioaktive Abfälle ist recht informativ.

„Ein Auslaufmodell“ von Dagmar Dehmer vom 26. Juni

Dieser Beitrag über das Endlager Asse für radioaktive Abfälle ist recht informativ. Auch wird sich der Leser an die endlose Geschichte um den Salzstock Gorleben für die hochradioaktiven Abfälle erinnern. Ich möchte aber zusammenschauend ergänzen: Die Endlagerfrage müsste in Kürze gelöst sein, wenn man sich die absolute Endlagersicherheit in Salzkavernen vor Augen hält und danach konsequent handelt. Im tiefen geologischen Untergrund ist das Salz nachweislich über Millionen von Jahren wasserfrei und so in seinem geogenen Zustand flüssigkeits- und gasdicht geblieben. Daher sind in der westlichen Welt über 1000 Kavernen für insbesondere Erdgas und Erdöl als Speicher im Betrieb.

Im Ausland werden diese Kavernen auch für gefährliche Abfälle genutzt: in den USA für Abfälle der Erdgas- und Erdölindustrie, in Kanada für quecksilberhaltige und sogar für flüssig chlorierte kohlenwasserstoffhaltige Abfälle. Darüber hinaus wurden in den USA in Kansas bereits hochradioaktive Abfälle in einer Salzkaverne problemlos abgelagert.

In die Kavernen hineingeworfen, sind die Abfälle unrückholbar für alle zukünftigen Generationen „aus der Welt“; besser geht’s nicht!

Hans W. Jakobi, Falkensee

Zum Interview mit Volker Kauder

vom 29. Juni

Es ist bezeichnend, wenn Volker Kauder von der scheinbar preisgünstigen Kernenergie spricht, dabei aber kein Wort über das aktuelle Desaster im „sicheren Endlager“ im niedersächsischen Asse verliert. Dieses wurde vor 30 Jahren als Zwischenlager für Atommüll angelegt, mutierte aber nach und nach zum Endlager für „schlappe 100 000 Jahre“ und präsentiert uns schon heute die Rechnung mit durchgerosteten Fässern, eingestürzten Wänden und der damit einhergehenden Gefährdung für das Grundwasser einer gesamten Region. Wie und ob diese Probleme überhaupt gelöst werden können, weiß im Moment kein Mensch. Dabei handelt es sich in Asse nur um den Bruchteil des Atommülls, der bisher angefallen ist.

Keine Versicherung auf der Welt hat sich bisher bereit erklärt, finanzielle Risiken von Atomkraftwerken zu übernehmen, dafür steht grundsätzlich der Steuerzahler. Auch aus diesem Grunde möge mir doch niemand mehr etwas von der billigen Atomkraft erzählen.

Michael Mohr, Köln

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