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Meinung: Auch die Angegriffenen waren wehrlos

Betrifft: „Wütender Mob im Irak schändet tote Ausländer“ vom 1. April 2004 Die Achtung der Totenruhe und damit die Ächtung der Leichenschändung sind in den Kulturen verankert, weil spätestens mit dem Ende des irdischen Lebens die Verstorbenen ihre letzte Ruhe finden sollen.

Betrifft: „Wütender Mob im Irak schändet tote Ausländer“ vom 1. April 2004

Die Achtung der Totenruhe und damit die Ächtung der Leichenschändung sind in den Kulturen verankert, weil spätestens mit dem Ende des irdischen Lebens die Verstorbenen ihre letzte Ruhe finden sollen. Zudem sind sie wehrlos. Gegen diese Regeln haben einige Iraker in diesen Tagen in widerlichster Form verstoßen. Ohne Entschuldigungen für diese Täter zu suchen, muss aber über die Ursache ihres Handelns nachgedacht werden. Vor zwölf Monaten ist dort auch die Ruhe gestört worden. Damals war es allerdings bei einem Angriffskrieg die Ruhe der Lebenden. Tausende (?) kamen um, noch mehr verloren ihre Gesundheit, ihre Angehörigen und ihre Existenzen. Millionen wurden traumatisiert. Die meisten von ihnen waren unschuldig, sie waren auch wehrlos. Man kann von den Betroffenen möglicherweise vorerst keine Rationalität mehr erwarten.

Otto Eigen, BerlinKladow

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