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Meinung: Berlin-Magdeburg: 38 Prozent teurer

Betrifft: „Ein himmlisches Vergnügen – Minister Stolpe testet die neuen Tarife und Fahrpläne der Bahn“ in der Tagesspiegelausgabe vom 17. Dezember 2002 Ich bin als Berliner beruflich oft in Magdeburg tätig und pendele zwar nicht regelmäßig, aber häufig zwischen beiden Städten.

Betrifft: „Ein himmlisches Vergnügen – Minister Stolpe testet die neuen Tarife und Fahrpläne der Bahn“ in der Tagesspiegelausgabe vom 17. Dezember 2002

Ich bin als Berliner beruflich oft in Magdeburg tätig und pendele zwar nicht regelmäßig, aber häufig zwischen beiden Städten. Insofern gehöre ich also von vornherein – das ist auch von der Bahn unbestritten – zu den Verlierern des neuen Preissystems. Aber damit nicht genug:

Dass Interregios ohne jedweden Qualitäts, sondern ausschließlich mit einem entsprechenden Preiszuwachs zu Intercities umbenannt wurden, ist hinlänglich bekannt. Interessant ist aber, dass die Interregios auf der Magdeburger Strecke bislang für Fahrkarten des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg freigegeben waren, was im Klartext heißt, dass ich eine Bahn-Fahrkarte nur zwischen Potsdam und Magdeburg löste und die restliche Strecke mit einem ABC-Ticket fuhr, mit dem ich gleichzeitig nicht nur bis zur Stadtbahn kam, sondern komplett den Fahrweg von/nach Hause bestreiten konnte.

Dagegen waren und sind Intercities nicht für den Verkehrsverbund freigegeben, so dass ich nun ein zusätzliches AB-Ticket in Berlin benötige. Somit erhöht sich der effektive Fahrpreis für mich nicht nur von 10,20 Euro auf 12,40 Euro (Berlin-Magdeburg mit alter Bahncard) um 21,5 Prozent, sondern von 8,10 Euro plus 2,40 Euro (Potsdam-Magdeburg plus BVG-Ticket für die Zonen ABC) auf 12,40 Euro plus 2,10 Euro um 38 Prozent!

Ich muss anmerken, dass mir als Alternative natürlich die Nutzung der RegionalExpress-Züge bleibt, für die sich der Preis nicht geändert hat und in denen natürlich das ABC-Ticket weiterhin gültig ist. Aber schon die Wortwahl „Alternative“ ist eigentlich ein Fehlgriff, denn diese Züge haben mit dem Begriff des Reisens nun wahrlich gar nichts gemein und rangieren für mich auf der Qualitätsskala höchstens auf S-Bahn-Niveau. Vielleicht sollte sich Verkehrsminister Manfred Stolpe einmal von „Wolke 7“ herab in die Niederungen der 2. Klasse begeben.

Karsten Wolter,

Berlin

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