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Meinung: Das andere Amerika ist pazifistisch

Betrifft: „Wir imperialistischen Benzinsäufer“ vom 24. September 2003 „Ewige Wachsamkeit“, schrieb Thomas Jefferson vor etwa 200 Jahren, „ist der Preis der Freiheit“.

Betrifft: „Wir imperialistischen Benzinsäufer“ vom 24. September 2003

„Ewige Wachsamkeit“, schrieb Thomas Jefferson vor etwa 200 Jahren, „ist der Preis der Freiheit“. Und das gilt nicht nur für mündige Bürger in Amerika. Besonders gilt das für Journalisten, die scharfen Wachhunde der Demokratie, die vierte Gewalt.

Joellen Perry scheint es an Wachsamkeit zu mangeln. Anstatt ihrer Pflicht als kritische Demokratin nachzukommen, sieht sie ihre Rolle als Apologetin der katastrophalen Politik von Bush & Co. Sie bemüht sich, deren moralischen Bankrott mit einem neokonservativen Überbau zu versehen.

Anstatt McDonalds anzupreisen, hätte Frau Perry lieber drei amerikanische Frauen erwähnen sollen, die Jeffersons Mahnung umgesetzt haben: Rachel Corrie (23), Mary McNeil (44) und Faith Fippinger (62).

Rachel Corrie aus Washington wurde von einem israelischen Bulldozer getötet, als sie versuchte, ein palästinensisches Haus mit ihrem Leib zu schützen. Mary McNeil, Musiklehrerin in Seattle, musste ihre Arbeitsstelle aufgeben, weil sie sich weigerte, das Absingen von Anti-Kriegsliedern mit ihren Grundschülern zu unterlassen. Faith Fippinger, Lehrerin im Ruhestand aus Florida, wurde von der US-Regierung angeklagt. Ihr drohen bis zu 12 Jahren Gefängnis, weil sie das Leid der Irakis teilen wollte und während des Krieges in Schulen und Krankenhäusern in Irak gearbeitet hat.

Joellen Perry plädiert für „subtile Nuancen“. Dafür ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Jetzt geht es – nach Jefferson – um Wachsamkeit. Und um Mut.

Brian Thomas, Berlin-Charlottenburg

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